Ganze 149-mal kommt darin das Wort "Wachstum" vor, davon 128-mal in direktem Zusammenhang mit "Wohlstand" und/oder "Innovation", immer in positivem Kontext, nie kritisch reflektiert. Kein einziges Mal finden sich dagegen die Wörter "Suffizienz", "Anthropozän" oder "Verzicht". Das ist kein Zufall, sondern ein klarer Sieg der Lobbyisten in der Kommission. Und es ist ein klares Versagen der Kommission in ihrer Gesamtheit.
Die Kohlekommission hat insbesondere versagt, weil sie sich auf Ausstiegstermine und Subventionsmilliarden konzentriert hat, mit denen "Wachstum trotz Ausstieg" sichergestellt werden soll, statt sich mit den drängenden Themen der Zeit zu beschäftigen.
Wer, wie die Kohlekommission, Wachstum als Voraussetzung für Wohlstand sieht, der sieht Umwelt- und Klimaschutz als Wohlstandsgefährdung. Dieses Denken ist nicht nur überholt, sondern Wurzel allen Übels.
Zudem gefährdet unser Lebensstil Gesundheit und Lebensgrundlagen in Ländern, die landwirtschaftliche und industrielle Güter für uns produzieren.
Im Abschlussbericht der Kommission, die bezeichnenderweise den Namen "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" trug, heißt es an zentraler Stelle: "Industrie und Wirtschaft sind das Fundament für Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze."